Vorweg möchte das Team des Pumpwerks klarstellen, dass ein Neubau einer multifunktional nutzbaren Veranstaltungshalle - anders als die ehemalige Stadthalle an der Grenzstraße - am Standort Pumpwerk Park die größtmöglichen Synergieeffekte schaffen würde für Veranstaltungen. Die Nutzung einer neuen Halle mit Konferenz- und Seminarräumen an einem touristisch anspruchsvollen Ort (die Aussicht auf Kanal, Hafen und ggf. Banter See), kann ganz anders vermarktet werden, als eine in die Jahre gekommene Stadthalle im 1. OG in der Innenstadt, die schon logistisch eine Katastrophe war. Die neuversiegelten Flächen sind nicht so groß wie angenommen, da ein Großteil bereits durch die Gebäude des DLRG und dem Fussballfeld versiegelt ist. Hinzu kommt, dass die neue Halle ein Rasendach bekommen würde, so dass es eine kleine Kompensation gibt, zusätzlich zu Neupflanzungen von Bäumen. Der Parkplatz wäre auf dem JWL Gelände, einer Fläche die bereits versiegelt ist. Der Anschluß an Hotellerie, Innenstadt, ÖPNV, Gastronomie etc. ist an diesem Standtort am geeignetsten. WTB Halle: weder Gastronomie noch Hotellerie in unmittelbarer Nähe. Ex-C&A Fläche: Die Fläche ist zu klein und bietet nicht die Möglichkeiten wie im Pumpwerk-Park. Wie an diesen Beispielen gibt es für alle weiteren Standorte Defizite, die man unten in den Verlinkungen nachlesen kann. Der Punkt ist, dass die Defizite im Pumpwerk-Park am geringsten sind, nur das dieser Standort in der ersten Bürgerbefragung bei keinem Verantwortlichen auf der Liste war. Das hat sich jetzt geändert und sollte, unserer Meinung nach, weiter verfolgt werden.
Finanziell sollte man nicht außer Acht lassen, dass u.a. die Musikbranche ein wachsender Markt ist, ebenso wie die Veranstaltungsbranche nach Corona im allgemeinen. Das besondere an der Veranstaltungsbranche ist, dass sie einen Großteil ihrer Wertschöpfungskette direkt in die lokale und regionale Wirtschaft investiert. Bspw.: Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel, Sicherheitsdienst, Sanitätsdienst, etc..
Festhalten möchten wir auch, da es oft in Diskussionen ausgeblendet wird: Die Fläche des Banter See-Parks wird über kurz oder lang mit dem Trilateralen Weltnaturerbe-Wattenmeer Besucherzentrum zu einem Teil bebaut werden und ab dem Moment für Veranstaltungen, wie dem Stars@NDR Open Air, nicht mehr zur Verfügung stehen. Übrigens: auch diesen Neubau befürworten wir!
Seit 2008 beschäftigt sich das Team des Pumpwerks intensiv mit einem Umbau und einer Sanierung des Kulturzentrums Pumpwerk. Trotz wiederholter Vorschläge, Ideenwettbewerbe und Architektenentwürfen, wurde alles von der Öffentlichkeit, der Politik oder der Verwaltung abgelehnt.
Jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, an dem der Erhalt unseres Kulturzentrums ohne eine umfassende Sanierung stark gefährdet ist. Unserer Meinung nach, sind die vorgeschlagenen Konzepte die einzige Chance, das Pumpwerk zu erhalten und gleichzeitig eine größere Veranstaltungshalle in Wilhelmshaven zu bekommen.
Als Team, das sich seit Jahren mit Denkmalschutz, Bestandsschutz, Betreiberpflichten und vielem andren was dazu gehört beschäftigt, wissen wir, was für ein zukünftiges Kulturzentrum Pumpwerk benötigt wird. Dies wurde jetzt in die erneute Architekten Ausschreibung mit aufgenommen.
Was ist uns wichtig:
Erhaltung der Kapazitäten:
Der Pumpwerk-Saal hat einen sog. Bestandsschutz, den es unbedingt zu erhalten gilt. Darum ist eine größere Veranstaltungshalle in der Nachbarschaft, die flexibel nutzbar ist, um sowohl kleine als auch große Events beherbergen zu können, für uns essenziell. Dies würde nicht nur die Anzahl und Vielfalt der Veranstaltungen erhöhen, sondern auch die Wirtschaftlichkeit des Betriebs sichern.
Modernisierung der Infrastruktur:
Notwendig sind eine Erneuerung der technischen Anlagen, eine verbesserte Akustik und Technik sowie eine Anpassung der Sicherheitsstandards, um den aktuellen Anforderungen und Sicherheitsauflagen gerecht zu werden. Ebenso könnte ein Umbau des Pumpwerks die Aufenthaltsqualität bspw. durch eine Erneuerung und Vergrößerung der Toilettenanlagen erheblich verbessern.
Barrierefreiheit:
Der Umbau soll sicherstellen, dass möglichst viele Bereiche des Pumpwerks barrierefrei zugänglich sind, um allen Besuchern eine uneingeschränkte Teilnahme zu ermöglichen. Ausreichende Toiletten auch für Beeinträchtigte und ein Besuchergarderobe sollen im Anbau entstehen.
Gastronomie:
Derzeit sind nur die Theken wirklich nutzbar. Die vorhandene Küche ist derzeitig nur stark eingeschränkt nutzbar. Lager und Kühlung sind in Container auf dem Gelände untergebracht. Diese Situation muss verbessert werden. Auch in diesem Bereich könnte der Umbau zu einer massiven Verbesserung der Aufenthaltsqualität führen.
Energieeffizienz:
Eine energetische Sanierung ist notwendig, um den Betrieb nachhaltiger und kosteneffizienter zu gestalten. Dies umfasst die Isolierung des Gebäudes, den Einsatz erneuerbarer Energien und die Modernisierung der Heizungs- und Belüftungssysteme. Das Pumpwerk und das sog. Seminarhaus werden noch mit Öl beheizt.
Multifunktionale Räume (Garderoben und Seminarräume):
Die Einrichtung flexibler, multifunktionaler Räume, die für Workshops, kleinere Veranstaltungen und als Künstlergarderoben genutzt werden können, um eine breitere Palette von Aktivitäten anzubieten und verschiedene Nutzergruppen anzusprechen, fehlen bisher. Wir sind ein soziokulturelles Zentrum und hier wollen wir die Bürger:innen wieder mit Workshops oder Seminaren mehr einbinden.
Denkmalschutz:
Wir wollen den Charme des Pumpwerks unbedingt erhalten. So gibt es aber Auflagen, so dass wir einerseits mit vorhanden Gebäuden arbeiten müssen und neue Anbauten nur in einem anderen Stil angebaut werden dürfen. Der Veranstaltungssaal des Kulturzentrum steht ebenfalls unter Denkmalschutz und wird deshalb im Falle einer Sanierung weitestgehend unangetastet bleiben.
Allgemeines Pumpwerk
Der Umbau wäre ein großer Schritt für Wilhelmshaven und die gesamte Region in eine vielversprechende Zukunft. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen wird das Pumpwerk nicht nur als Kulturzentrum erhalten, sondern auch zukunftsfähig und attraktiv für eine Vielzahl von Veranstaltungen und Nutzern gemacht.
Neben den positiven Effekten von einem neuen Kulturforum (Pumpwerk, Veranstaltungshalle, Kulturpark/Eventwiese) zur Steigerung von Image und Bekanntheit des Standortes Wilhelmshaven bewirkt es sehr positive, ökonomische Effekte. Das Engagement der Stadt ist eine gute Investition für die gesamte Region und zahlt sich aus. Es wird ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt Wilhelmshaven, der mit seinen Steueraufkommen nicht zu vernachlässigen Beitrag zur Finanzierung des öffentlichen Haushaltes beiträgt (Umwegrentabilität).
Allgemeines neue Veranstaltungshalle
Eine neue Veranstaltungshalle würde viele neue Veranstaltungsformate ermöglichen: Abibälle, Jobmessen, Messen Allgemein, Konferenzen, Großkonzerte von U- und E-Musik, Comedy, Ausstellungen u.v.m. . Alles Formate die nicht ins Pumpwerk passen, aufgrund der eingeschränkten Kapazität. Hinzu kämen Formate, die derzeitig noch gar nicht stattgefunden haben. Bspw. kann zum WadJ das Piratendorf am Pumpwerk dann die neue Veranstaltungshalle miteinschließen. Oder man kann eine Messe in der neuen Veranstaltungshalle machen, gleichzeitig auf der Wiese/dem Park etwas zum ausprobieren/selber machen und im Pumpwerk Vorträge/Filme zeigen.
Das Vermietgeschäft der neuen Veranstaltungshalle wäre nicht zu vergleichen mit dem Vermietgeschäft der alten Stadthalle kurz vor der Schließung, sondern wesentlich diverser und damit rentabler.
FAZIT
Wilhelmshaven ist eine grüne Stadt am Meer und schon deshalb für Unternehmen interessant, um hier Konferenzen und weitere Formate veranstalten zu wollen. Diese Chance darf sich Wilhelmshaven nicht entgehen lassen. Eine Sanierung des Pumpwerks und eine neue Veranstaltungshalle waren zu keinem bisherigem Zeitpunkt so greifbar und mit geringem finanziellen Aufwand umsetzbar, wie jetzt.
Packen wir es an!